Paritätischer Wohlfahrtsverband mit bundesweiter Kampagne

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25.11.2022

Krieg, Energiekrise, Auswirkungen der Corona-Pandemie, Bürgergeld, Armut, Klimawandel (...) sind nur einige der aktuellen Themen in Politik und Gesellschaft. Die Sozialverbände Deutschlands sehen immer größer aufklaffende Wunden bei den Einrichtungen sozialer Organisationen und freier Träger in den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, der Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigungen und Altenhilfe /-pflege. Nun hat sich der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen-Anhalt erneut positioniert.

Auf seinem Verbandstag am 24. November hatte sich der Paritätische Sachsen-Anhalt für seine über 250 Mitgliedsorganisationen Prominenz in die Salzlandhalle Staßfurt bestellt. Das Thema der Gemeinnützigkeit, das sich der Paritätische bundesweit für 20022/23 zum Thema macht, wurde von Dr. Ulrich Schneider (Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes), Staatsekretärin Susi Möbbeck (Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung), René Zok (Bürgermeister Staßfurt), Christian Thieme (OB Zeitz und Stiftung Seniorenhilfe Zeitz), Ralf Böse (Vorstand des Paritätischen) und Marc Henrik Schmedt (SCM, Kampagnenpartner) unter Moderation von Geschäftsführerin des Paritätischen Sachsen-Anhalt, Antje Ludwig, kontrovers diskutiert. 
 
Zum Thema “Vorfahrt für Gemeinnützigkeit” stellte Bürgermeister René Zok heraus, dass sich von den 25.000 Einwohnern Staßfurts über 7.000 in gemeinnützigen Organisationen und Vereinen engagieren. Zöge man hier die Klein- und Kleinstkinder ab, wären das also nahezu die Hälfte der Einwohner, die sich auf diesem Feld betätigen. 
 
Hauptgeschäftsführer Schneider betonte das Prinzip der Gemeinnützigkeit, wonach Gewinne nicht in die Taschen einzelner fließen, sondern dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht würden und forderte, dieses Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Der Gemeinnützigkeit sei gegenüber Profitstreben und Verstaatlichung Vorfahrt zu geben und der Aushöhlung des Subsidiaritätsprinzips Einhalt zu gebieten. Schneider sieht den Menschen im Mittelpunkt, nicht den privaten Investor und warnt zudem vor weiterer Rekommunalisierung sozialer Dienstleistungen in allen Bereichen und den drohenden Finanzierungslücken insbesondere mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen. 
 
Aus dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt kommen seitens Staatssekretärin Susi Möbbeck unterstützende Worte und erklärt den Staat klar an der Seite der gemeinnützig arbeitenden Organisationen als unverzichtbarer Bestandteil der sozialen Arbeit in Deutschland. Allerdings verweist sie auch auf die bereits erzielten Erfolge, wonach im sozialen Bereich die Angleichung der Gehälter im Osten Deutschlands innerhalb eines Jahres von 84% auf 88% des Westbruttolohnes erreicht werden konnte. 
 
Das Thema Gemeinnützigkeit und soziales Engagement wird Thema bleiben, insbesondere wenn die Auswirkungen der aktuellen Situationen im wirtschaftlichen und damit auch sozialen Raum greifen und die Ungleichbehandlung im Land verschärfen werden.