Sachsen - Anhalt - Monitor 2018

30.05.2018

Polarisierung und Zusammenhalt, so tickt Sachsen-Anhalt

© G. Gnaudschun

Der Sachen-Anhalt-Monitor 2018 stellt eine umfangreiche Momentaufnahme der aktuellen politischen Verhältnisse und Stimmung im Land dar. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass in vielen Bereichen eine positive Entwicklung im Bezug zu den vergangenen Befragungen festzustellen ist. Bei den Fragen zum Vertrauen in die Politik und die Demokratie ist weiterhin ein Abwärtstrend zu verzeichnen. Die Befragten stellen den Politikern ein schlechtes Zeugnis aus. Eine Mehrheit (59 Prozent) ist der Ansicht, dass die Politik ihre Wünsche weitgehend ignoriere. Das ist ein Anstieg um zehn Prozentpunkte gegenüber der Befragung im Jahr 2014.

Eine Antwort auf diese Entwicklung muss ein Höchstmaß an Transparenz im politischen Handeln und die Möglichkeit der Teilhabe für alle Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt an demokratischen Prozessen sein.

Erstmals wurde mit dem Sachsen-Anhalt Monitor in diesem Jahr auch eine repräsentative Wahlumfrage in Sachsen-Anhalt erhoben. In der repräsentativen Studie im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung wurde die sogenannte Sonntagsfrage gestellt. Demnach würden gut 15 Prozent der Sachsen-Anhalter die AfD wählen, wenn eine Landtagswahl bevorstünde. Bei der Wahl 2016 hatte die Partei noch 24,3 Prozent der Stimmen erreicht. Fast alle anderen Parteien können der aktuellen Sonntagsfrage zufolge zulegen. Die CDU bliebe demnach stärkste Kraft (35 Prozent), die Linke läge dahinter mit 19,6 Prozent, gefolgt von der SPD (15,8 Prozent). Der FDP gelänge mit 6,2 Prozent der Wiedereinzug in den Landtag. Die Grünen dagegen kämen nicht mehr ins Parlament (4,9 Prozent).

Für den Sachsen-Anhalt-Monitor werden die Menschen regelmäßig über ihr Verhältnis zu Politik und Demokratie befragt. Die aktuellen Daten sind zwischen Januar und März 2018 erhoben worden. Demnach ist die Heimatverbundenheit in Sachsen-Anhalt inzwischen stark ausgeprägt. Die Menschen identifizieren sich am stärksten mit ihrem Wohnort, dicht dahinter folgt die Identifikation mit Ostdeutschland. An ihr Bundesland fühlen sich mehr als 80 Prozent der Menschen sehr oder ziemlich stark gebunden.

Dr. Gina Mösken

Bildungsreferentin Paritätisches Jugendwerk

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