Schulsozialarbeit in Sachsen-Anhalt dauerhaft verankern

14.03.2019

Südliche Landkreise setzen klare Zeichen der Unterstützung.

© Landkreis Blk

Schulsozialarbeiter sind die Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Bildungseinrichtungen, bieten pädagogisch-psychologische Hilfe und führen Projekte zu Gewaltprävention, Sozialtraining und Einzelfallarbeit durch. Sie stärken als „Brückenbauer“ die Beziehungen zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften und tragen damit auch zur Verbesserung des Schulklimas bei. Auch Aufgaben wie die Integration von Schülern mit Migrationshintergrund, Gemeinsamer Unterricht, Sozialtraining und die Betreuung von Mobbingopfern wären ohne die Schulsozialarbeit kaum zu leisten. Für viele Schüler sind sie aber vor allem eines: Bezugspersonen, mit denen sie auf Augenhöhe in einem engen Vertrauensverhältnis Probleme aus dem Schullalltag besprechen können.

Maßgeblich finanziert werden Schulsozialarbeit und die koordinierenden Netzwerkstellen in Sachsen-Anhalt durch den Europäischen Sozialfonds (ESF), dessen Programm allerdings am 31. Juli 2020 ausläuft. Wie es danach weitergeht, ist derzeit unklar.

Deshalb macht sich ein Aktionsbündnis zum Erhalt der Schulsozialarbeit stark, dem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft/Landesverband Sachsen-Anhalt (GEW LSA), der Landeselternrat, der Landesschülerrat, die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung angehören.

Ziel ist es, die Schulsozialarbeit und die Netzwerkstellen in Sachsen-Anhalt langfristig, nachhaltig und flächendeckend zu verankern und dazu das Land in die Verantwortung zu nehmen. Zielsetzung sind 100.000 Unterschriften bis zum 15. April 2019. Mit den gesammelten Unterschriften wenden sich die Bündnismitglieder anschließend an den Landtag Sachsen-Anhalt.

Unterstützung bekommen sie nun auch aus Politik und Verwaltungen einzelner Landkreise.

So setzten in der letzten Woche, im Rahmen einer Pressekonferenz und auf Initiative der ansässigen Kreisarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich, und die Vorsitzenden der Fraktionen DIE LINKE, Bündnis90/Die Grünen und CDU/FDP mit ihrer Unterschrift ein klares bekennendes und unterstützendes Zeichen. Sie unterstrichen, dass auch zukünftig ein sicher finanziertes und bedarfsgerechtes Angebot der Schulsozialarbeit im Landkreis bereitstehen muss.

Der Saalekreis und sein Jugendhilfeausschuss fordert in einem offenen Brief ein klares Bekenntnis von der Landesregierung zum Erhalt der Schulsozialarbeit und unterstreicht die Wichtigkeit der Verstetigung „vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen und den sozialen Anforderungen an den Schulen auch im Saalekreis“, so Landrat Frank Bannert.

Mehr Infos zur Unterschriftenaktion und zu den Hintergründen gibt es auf der Internetseite des Aktionsbündnisses:  www.aktionsbuendnis-schulsozialarbeit.de
oder unter: Link zum regionalen Fernsehen Burgenlandkreis