Hohe Nachfrage bei Selbsthilfegruppen
Selbsthilfekontaktstellen in Sachsen-Anhalt verzeichnen 40.000 Kontakte im Jahr 2023
Im Jahr 2023 verzeichneten die 14 Selbsthilfekontaktstellen in Sachsen-Anhalt eine bemerkenswerte Nachfrage, wie aus der jüngsten Kontaktstatistik des Paritätischen Landesverbandes hervorgeht. Insgesamt wurden über das Jahr hinweg etwa 40.000 Kontakte registriert, wobei Schriftverkehr den Großteil ausmachte.
Die Zahlen verdeutlichen die andauernde Relevanz und den Bedarf an Selbsthilfegruppen in der Region. Etwa 25.000 Kontakte erfolgten schriftlich, was auf eine steigende Nutzung von Online-Ressourcen und digitalen Kommunikationskanälen hinweist. Dies spiegelt auch den Wunsch vieler Menschen wider, ihre Anliegen und Herausforderungen diskret und flexibel anzugehen.
Darüber hinaus wurden rund 8.000 Kontakte telefonisch registriert, was die Bedeutung persönlicher Interaktionen und direkter Beratung unterstreicht. Trotz des wachsenden Trends zur Digitalisierung bleibt das Telefon ein wichtiger Kanal für persönliche Unterstützung und Beratung.
Der verbleibende Teil der Kontakte erfolgte persönlich, was zeigt, dass trotz der Verfügbarkeit digitaler Ressourcen viele Menschen den persönlichen Austausch und die direkte Unterstützung durch Selbsthilfekontaktstellen schätzen.
Die hohe Anzahl an Kontakten verdeutlicht die zentrale Rolle, die Selbsthilfekontaktstellen als Anlaufstellen für Menschen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen spielen. Sie bieten nicht nur eine breite Palette an Unterstützungsmöglichkeiten, sondern fungieren auch als wichtige Plattformen für den Austausch von Erfahrungen und die Stärkung von Gemeinschaften.
Insgesamt zeigen die Zahlen für das Jahr 2023, dass die Nachfrage nach Selbsthilfegruppen in Sachsen-Anhalt weiterhin hoch ist und die Selbsthilfekontaktstellen eine unverzichtbare Ressource für Menschen in schwierigen Lebenssituationen darstellen. Besonders auffällig ist das anhaltende Interesse an Selbsthilfegruppen für psychische Erkrankungen und Belastungen. Diese Gruppen verzeichneten den größten Zuspruch, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Anfragen als auch auf die Neugründungen. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass das Bedürfnis nach Unterstützung und Austausch in diesem Bereich weiterhin hoch ist. Menschen, die mit psychischen Herausforderungen konfrontiert sind, finden in Selbsthilfegruppen wichtigen Rückhalt und eine Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen.
Zu beobachten ist weiterhin die vermehrte Nachfrage von Angehörigen nach Unterstützung. Dies deutet darauf hin, dass auch das Umfeld von Betroffenen zunehmend nach Möglichkeiten sucht, sich auszutauschen und zu unterstützen. Selbsthilfegruppen für Angehörige spielen daher eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Erkrankungen und Lebenssituationen im familiären Kontext.
Neben psychischen Erkrankungen bleiben auch die Themen Einsamkeit und Demenz ein großes Anliegen. Die steigende Zahl unterstreicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Unterstützung von Betroffenen und ihrer Angehörigen zu ergreifen.
Fazit:
Selbsthilfegruppen spielen zweifellos eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung von Erkrankungen und Herausforderungen. Jedoch ist es wichtig zu betonen, dass viele dieser Gruppen ohne die Existenz von Selbsthilfekontaktstellen nicht existieren würden.
Die professionell tätigen Selbsthilfekontaktstellen fungieren als entscheidende Unterstützungsstruktur für Selbsthilfegruppen und Einzelpersonen gleichermaßen. Sie bieten nicht nur eine Anlaufstelle für Ratsuchende, sondern auch eine Vielzahl von Angeboten, die den Selbsthilfeprozess unterstützen, darunter Beratung, Schulungen, Ressourcenbereitstellung und die Vermittlung von Kontakten zu anderen relevanten Organisationen oder Fachleuten.
Darüber hinaus helfen Selbsthilfekontaktstellen dabei, die Öffentlichkeit über die Bedeutung von Selbsthilfegruppen aufzuklären und das Bewusstsein für verschiedene Themen zu schärfen. Sie fördern den Austausch von Informationen und Erfahrungen, stärken das Gemeinschaftsgefühl und tragen zur Entstigmatisierung von Erkrankungen bei.