Wohlfahrtverbände formulieren Startpunkte für eine moderne Sozialpolitik

15.04.2016

Aktuell verhandeln CDU, SPD und BÜNDNIS 90/Die Grünen den Koalitionsvertrag für die Bildung einer neuen Landesregierung im Land Sachsen-Anhalt. Der neuen Landesregierung schlagen die Wohlfahrtsverbände konkrete Themen und Maßnahmen vor, die auf mehr soziale Gerechtigkeit im Land zielen und Kennzeichen für eine moderne Sozialpolitik sind. 

Die sozialen Probleme des Landes sind bekannt: Die Bevölkerung Sachsen-Anhalts schrumpft und wird älter. Während heute noch 2,2 Millionen Menschen in unserem Bundesland leben, werden es 2025 nur noch 1,9 Millionen sein. Zudem leben hier mehr ältere Menschen als in anderen Bundesländern. Das Durchschnittsalter von 47,3 Jahren ist das höchste aller Bundesländer. Die Armutssituation in einigen Regionen ist besorgniserregend. Die Armutsgefährdungsquote ist die zweithöchste aller Bundesländer. Insbesondere trifft das Kinder - so lebte 2013 etwa jedes vierte Kind im Alter bis 15 Jahren in einer Hartz-IV-Familie.

In einem Flächenland mit schrumpfender und alternder Bevölkerung muss die Landesregierung dafür Sorge tragen, dass die gesundheitliche Versorgung und die soziale Infrastruktur sichergestellt sind. Dazu bedarf es unterschiedlicher Angebote, sei es psychosoziale Beratung, Maßnahmen zur Förderung von Jugendlichen, zur Unterstützung älterer Menschen und zur Inklusion von Menschen mit Behinderung oder Migrationshintergrund. „Bei knappen Ressourcen kommt es darauf an, die Kräfte zu bündeln und zielgerichtet einzusetzen. Die Wohlfahrtsverbände haben deshalb vor Jahren Sozialziele für Sachsen-Anhalt formuliert und das Land aufgefordert, solche als gemeinsame Orientierung für sozialpolitisches Handeln festzulegen. Themen wie Sozialplanung, Armutsgefährdung, frühkindliche Bildung, Integration, Absicherung der Pflege und Inklusion müssen bearbeitet werden“, betont der Vorsitzende der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt e.V., Rainer Kleibs. 

„Die neue Landesregierung wird sich großen sozialen Herausforderungen stellen müssen. Die LIGA bringt sich ein, indem sie die aus ihrer Sicht zu bewältigenden Aufgaben identifiziert, benennt und Lösungsvorschläge wie bisher aktiv vorbringt. Darauf können sich die Bürger*innen ebenso wie die Politiker*innen des Landes verlassen“, so Kleibs abschließend.

Zur LIGA:
Unter dem Dach der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt e.V. sind alle großen Spitzenverbände im Land organisiert. Dazu gehören die AWO, die CARITAS, der PARITÄTISCHE, das DRK, die DIAKONIE und der Landesverband Jüdischer Gemeinden. Gemeinnützig kümmern sich die Einrichtungen der Verbände um Kinder, Jugendliche und Familien, organisieren soziale Hilfen, Gesundheitshilfe und helfen Not leidenden und gefährdeten Menschen. Die Verbände repräsentieren ca. 30.000 ehrenamtliche Helfer sowie über 40.000 hauptamtliche Mitarbeiter in mehr als 3.600 sozialen Diensten und Einrichtungen. 

Manuela Knabe-Ostheeren


Geschäftsführerin
LIGA der Freien Wohlfahrtspflege
im Land Sachsen-Anhalt e.V.
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