„PARITÄTISCHER fordert abgestimmtes Konzept zur Armutsbekämpfung in Sachsen-Anhalt“

03.02.2012

Die jüngsten Studien und Veröffentlichungen des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes und der Bertelsmann-Stiftung belegen, dass die Armutsgefährdungsquote in Sachsen-Anhalt weiterhin auf hohem Niveau ist,“ sagt Siegfried Hutsch vom PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband Sachsen-Anhalt.

 

„Wenn 33% der unter Dreijährigen von Armut betroffen sind, besteht akuter Handlungsbedarf,“ so Hutsch weiter. Die Landesregierung ist aufgefordert, mit den Landkreisen und kreisfreien Städten ein Konzept zu erarbeiten und Programme zu entwickeln, um gezielt die Lebenslagen von Familien im SGB II Bezug zu verbessern. Besonders Alleinerziehende befinden sich in der Armutsfalle. Neben dem demografischen Wandel ist die Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut die größte Herausforderung in diesem Land.

Die Einführung des Ganztagsanspruches im neuen Kinderförderungsgesetz ist ein Baustein in diesem Konzept, um die Teilhabechancen für Kinder zu verbessern. Das bestehende Bildungs- und Teilhabepaket muss entbürokratisiert werden und rechtskreisübergreifende Programme zwischen Arbeitsmarktpolitik (SGB II) und dem Kinder- und Jugendhilferecht (SGB VIII), z.B. der Jugendberufshilfe, müssen verstärkt etabliert werden. Die hohen Armutsquoten von Kindern im Landkreis Stendal oder in Halle sind nicht kurzfristig entstanden, sondern in Fachkreisen schon lange bekannt. Umso mehr fordert der PARITÄTISCHE eine abgestimmte Sozialplanung mit regionalen Handlungskonzepten. Die Landesregierung muss sich diesen Aufgaben stellen, damit Sachsen-Anhalt zukunftsfähig bleibt.

Der PARITÄTISCHE ist davon überzeugt, dass zunehmend individuelle Unterstützungsformen und kleinräumige Planungsansätze erforderlich sein werden, um effektive Sozialpolitik gestalten zu können. 

Für Nachfragen rufen Sie gern an:

Siegfried Hutsch

Referent  Kinder- und Jugendhilfe
Tel: 0391/6293-335
E-Mail: shutsch@paritaet-lsa.de