In Horten findet Pädagogik statt - Kindertagesstätten nicht gegen verfehlte Schulpolitik ausspielen!

Informationen der Landesgeschäftsführung Frühkindliche Bildung und Jugendhilfe Frühkindliche Bildung, Kita und Horte

22.02.2023

Mit großer Besorgnis hat der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt die Äußerungen der Regierungsfraktionen nach dem Treffen der Koalitionsspitzen am 21.02.2023 zur Kenntnis genommen. Das pädagogische Fachpersonal in Kindertageseinrichtungen, zu denen Horte zählen, darf nicht für eine verfehlte Schulpolitik herhalten.

Der PARITÄTISCHE Sachsen-Anhalt ist der größte Wohlfahrtsverband in Sachsen-Anhalt und vertritt Träger von knapp 170 Kindertageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt. Gemeinsam mit den Verbänden der LIGA Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt betreibt der Paritätische knapp 45% der Kindertageseinrichtungen im Bundesland.

In Sachsen-Anhalt gibt es, historisch gewachsen, eine verlässliche und leistungsfähige Hortlandschaft, die bereits heute eine Ganztagsbetreuung gemäß dem Kinderförderungsgesetz (KiFöG) anbietet und durch das verpflichtende Bildungsprogramm „Bildung: elementar“ hohe qualitative Ansprüche erfüllt. Die pauschale Diffamierung der geleisteten Arbeit in den Kindertageseinrichtungen wird vom Paritätischen auf das Schärfste zurückgewiesen.

Dazu Martin Hoffmann, Referent für Frühkindliche Bildung und Jugendhilfe beim Landesverband Sachsen-Anhalt:

 „Kindergärten und Horte sind Angebote der Kinder- und Jugendhilfe und keine Orte, an denen die Fehlstellen des Schulsystems gefüllt werden können. Auch wenn in Horten gelegentlich Hausaufgabenbetreuung stattfindet, steht die Persönlichkeitsentwicklung und das Erleben und Gestalten im Mittelpunkt der Pädagogik. Zur Umsetzung des Ganztagsanspruchs ab 2026 hat die LIGA Sachsen-Anhalt am 02.02.2023 in einem Fachforum auf die Notwendigkeit des gemeinsamen Dialogs hingewiesen. Eine strukturelle Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung darf nicht in Arbeitsgruppen ohne Erfahrungen und Perspektiven aus der Praxis entschieden werden, sondern muss auf Augenhöhe mit allen Beteiligten anhand der Bedarfe von Kindern entwickelt werden. Diesen Entwicklungsprozess fordern wir ein. Die Zukunft der Horte in Sachsen-Anhalt darf nicht gegen die Bedarfe von Lehrerinnen und Lehrern ausgespielt werden.“

Ansprechpartner für weitere Informationen:

Martin Hoffmann
Referent Frühkindliche Bildung und Jugendhilfe
0391/62933335
mhoffmann@paritaet-lsa.de