Zukunft gemeinsam gestalten – 2. Netzwerktreffen im Landkreis Harz

15.05.2018

Sozialplanung ist eine der umfassendsten Aufgaben eines Landkreises. Fast alle Bereiche des kommunalen Lebens sind von Entscheidungen zur Sozialplanung direkt oder indirekt betroffen.

Sozialplanung ist eine der umfassendsten Aufgaben eines Landkreises. Fast alle Bereiche des kommunalen Lebens sind von Entscheidungen zur Sozialplanung direkt oder indirekt betroffen. Das Familien- und Beratungsstellenfördergesetz Sachsen-Anhalt - FamBeFöG LSA – weist durch die Vorgabe, dass Träger von Beratungs-angeboten sowie Berater*innen in den Erstellungsprozess der Sozialplanung mit einbezogen werden müssen, der integrierten psychosozialen Beratung eine besondere Stellung im Sozialplanungsprozess zu.

Die Kreisarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtpflege des Landkreises Harz, in der der Paritätische als Vertretung seiner Mitglied-organisationen mitarbeitet, lud am 09.05.2018 in Kooperation mit dem Landkreis Harz in das Halberstädter Rathaus ein. Ziel war es dem Austausch zwischen Politik, Ämtern, Beratungsträgern und Berater*innen Raum zu geben und weitere Schritte hin zu einer gemeinsam erarbeiteten Sozialplanung für den Landkreis Harz zu gehen. Es sollten die Professionen, Erfahrungen und Kompetenzen von Berater*innen der freien Träger aufgezeigt und nach Wegen gesucht werden, diese in den Planungsprozess mit einzubeziehen.

Die Impulsreferate zu Beginn der Tagung machten deutlich, dass sich der Landkreis Harz in Bezug auf die Zusammenarbeit von Politik und Wohlfahrt bereits auf einen guten Weg gemacht hat, nicht destotrotz bleibt noch eine Menge zu tun! So wurden beispielsweise die Fragen: „Wer ist in die Sozialplanung mit einzubeziehen und was bringt dieser Teilnehmer in die Planung mit ein?“, „Was ist mir persönlich im Planungsprozess wichtig?“ und „Was sind meine konkreten Aufgaben im Sozialplanungsprozess?“ näher beleuchtet.

Die in der integrierten psychosozialen Beratung tätigen Berater*innen verstehen sich durchaus als wichtige Akteure im Sozialplanungsprozess. Sie fungieren als Verbindungsakteure zwischen den Lebenswelten der Bürger*innen und den Verwaltungsbereichen der Kommunen und können ihr Wissen in Sozialplanungs-prozesse einbringen. Die Berater*innen berichten jedoch, dass oft nicht klar ist, welche erhobenen Daten aus den Beratungen relevant sind und welche tatsächlich Eingang in Planungsprozesse finden. Um dem entgegen zu wirken ist eine verbindliche Kommunikationsstruktur unabdingbar. Zudem wurde festgestellt, dass die derzeit festgelegten Kategorien die Multiproblemfälle eher subjektiv einschätzen und nicht zu einer objektiven Datenlage führen. Es wurde deutlich, dass Sozialplanung ein fortwährender Prozess ist, der eine einheitliche Sprache, Zielstellung und eine verbindliche Zusammenarbeit erfordert. Sozialplanung braucht Vertrauen aller beteiligten Akteure untereinander. Der Fachtag hat ein Stück zum Verständnis beigetragen, dass eine bedarfsgerechte Sozialplanung nur in verbindlicher Zusammenarbeit von allen Beteiligten, d.h. Verwaltung, Wohlfahrt und Politik, gelingen kann. Als Mitglied der Kreisarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege Harz bedankt sich der Paritätische Sachsen-Anhalt bei den Organisator*innen und allen Teilnehmer*innen für den konstruktiven Austausch. Der Paritätische Sachsen-Anhalt unterstützt das Bestreben des Landkreises Harz, gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Regionalleiterin Mitte-West, Gabriele Haberland.