Neue Landesgeschäftsführerin auf Stipvisite im Harz

30.07.2019

Anja Naumann macht sich ein Bild von der vielschichtigen Arbeit sozialer Einrichtungen.

von Rolf Hanselmann

Erste Station war die Selbsthilfekontaktstelle (SHKS) in Halberstadt. Hier treffen sich selbstorgansierte Gruppen mit einer oft chronischen Erkrankung, mit krankheitsbedingter Überlastung oder Angehörige von Betroffenen. Sie tauschen Erfahrungen aus, unterstützen sich gegenseitig bei der Alltagsbewältigung und im Umgang mit ihrer Lebenssituation.

Die Selbsthilfekontaktstelle Harz ist für ca. 140 Selbsthilfegruppen Anlauf- und Beratungsstelle. „Wir vermitteln in bestehende Gruppen, beraten bei eventuellen Neugründungen, vernetzen zu weiteren Organisationen und Institutionen und begleiten in den Gruppenprozessen. Angebote für Fortbildungen und gemeinsame Projekte stärken die Selbstwirksamkeit der Teilnehmer*innen“, so Maike Offel, Mitarbeiterin in der SHKS Halberstadt.

Als Nächstes ging es nach Gernrode, zum dortigen Kinder- und Jugendhilfswerk. Dies hatte sich als Verein bereits 1991 gegründet. Das Kinder- und Jugendhilfswerk ist eine Einrichtung mit heilpädagogischem Charakter und eine anerkannte Praxiseinrichtung für Berufsakademien. Durch den Geschäftsführer Lutz Kaufhold erhielte Anja Naumann einen umfassenden Einblick in die sehr komplexen und vielfältigen Angebote der Einrichtung. Diese reichen von intensivpädagogischer Arbeit, über Therapie und Förderangebote bis hin zur schulischen Unterstützung und Alltagshilfe. „Es war ein langer und steiniger Weg, hier in der Region vertrauensvoll anerkannt zu werden. Unsere Kinder und Jugendlichen haben sich das nach und nach selbst erarbeitet, auch durch gute schulische Leistungen. Das schaffte Respekt bei der Bevölkerung des Dorfes“, so Lutz Kaufhold.

Die Qualität der Einrichtung, welche ein bundesweites Einzugsgebiet hat und längst nicht allen Anfragen nachkommen kann, spiegelt sich aber auch in einem sehr angenehmen und wertschätzenden Betriebsklima wider, so der einhellige Tenor von Mitarbeiter*innen.

In Blankenburg stand zum Abschluss des Tages der Besuch des Gemeinnützigen Vereins für Sozialeinrichtungen (GVS) auf dem Plan. Die GVS- Einrichtungen umfassen ein Seniorenzentrum, ein Mehrgenerationenhaus, eine Sozialstation (ambulanter, mobiler Pflegedienst), eine Tagespflege, eine alten- und behindertengerechte Wohnanlage, ein Behindertenwohnheim und fünf Kindertageseinrichtungen. „Das Fundament der Arbeit des GVS ist die Fach- und Sozialkompetenz der rund 200 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen “, so Geschäftsführer Carsten Jacknau. Diesem Anspruch will der Verein natürlich weiterhin gerecht werden, auch wenn es schwer fällt, geeignetes Fachpersonal zu finden. Die gute Qualität der Arbeit in den Einrichtungen spiegelt sich in der häufigen Nachfrage nach Plätzen wider.