Landesarmutskonferenz gegründet

15.11.2023

Kompetenz- und Kräftebündelung für soziale Gerechtigkeit

Engagierte Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, Gewerkschaften, Verbände, Vereine, Initiativen, Selbstvertretungen von Armut betroffener Menschen und wissenschaftliche Institutionen in Sachsen-Anhalt trafen sich am 15. November in Burg zur Gründung der Landesarmutskonferenz. Ziel ist die Bündelung ihrer Kompetenzen und Kräfte für soziale Gerechtigkeit. Gemeinsam und konsequent wollen sie einen strukturierten Veränderungsprozess in Sachsen-Anhalt voranbringen, um Armut als gesamtgesellschaftliches und strukturelles Problem zu thematisieren und zu bekämpfen.

Antje Ludwig, Landesgeschäftsführerin des Paritätischen Sachsen-Anhalt: "Die heute gegründete Landesarmutskonferenz ist ja keine Konferenz im Sinne einer eintätigen Tagung, sondern soll ein breites Bündnis von verschiedenen Verbänden, Organisationen und Menschen sein, die sich für die Belange von Armut bedrohter und betroffener Menschen einsetzen und ihnen eine Stimme geben."

Das Thema ist vielschichtig und näher als von Vielen vermutet: Jede*r Fünfte in Sachsen-Anhalt ist von Armut betroffen. Sich überlagernde Krisen der letzten Jahre verschärfen soziale Schieflagen. Die Auswirkungen sind weitreichend und inakzeptabel. "Arm zu sein macht viele Menschen mutlos und traurig, es beschämt sie, schränkt ihre Lebensqualität ein und lässt sie nicht an der Gesellschaft teilhaben," so Ludwig auf der Gründungskonferenz in Burg, "die 'Generation' von Langzeitarbeitslosen, besonders im Osten Deutschlands und der damit instabilen Erwerbsbiografien wird nun auch im Alter armutsbetroffen sein."

Der Paritätische hat seit vielen Jahren in besonderen Expertisen zum Thema „Armut“ durch seine Forschungsstelle in Berlin und seine regelmäßige Armutsberichterstattung auf eine Problematik hingewiesen, die mittlerweile zum Ernstfall zu geworden ist.