Halle begrüßt ehemaliges Flüchtlingsschiff herzlich

09.10.2017

Ein beliebter Freizeittreff vieler Hallenser wurde am 16. und 17. September 2017 ein Ort des symbolischen Ankommens – Das ehemalige Flüchtlingsschiff „Al-hadj Djumaa“ legte aus Magdeburg kommend in Begleitung zweier DLRG-Boote am Bootssteg der Würfelwiese an.

Fotos: © paritaet-lsa

Ein beliebter Freizeittreff vieler Hallenser wurde am 16. und 17. September 2017 ein Ort des symbolischen Ankommens – Das ehemalige Flüchtlingsschiff „Al-hadj Djumaa“ legte aus Magdeburg kommend in Begleitung zweier DLRG-Boote am Bootssteg der Würfelwiese an. 
Viele interessierte Bürger sowie zahlreiche Vertreter aus Stadtverwaltung, Politik und halleschen Vereinen und Organisationen ließen es sich nicht nehmen, das Schiff würdig zu begrüßen und das Rahmenprogramm der Organisatoren der „Outlaw Kinder- und Jugendhilfe gGmbH“ und des Paritätischen Sachsen-Anhalt“ zu besuchen.

2013 machte sich das Schiff mit 282 Menschen aus Eritrea und Äthiopien an Bord auf den Weg von Ägypten nach Lampedusa. Jetzt stehen an Bord ausdrucksstarke 
Kupferfiguren des dänischen Künstlers Jens Galschiot, die Menschen aus aller Welt als Flüchtlinge darstellen.

Einmal auf dem Schiff zwischen den Kupferfiguren stehend, der Schiffsboden bewegt sich leicht bei jedem Schritt, steigt ein beklemmende Gefühl: 282 Personen, tagelang auf offenem Meer. Wie geht das? „Sehen Sie das Unterdeck? Da werden Menschen reingestopft“. Das Drama ist regelrecht spürbar. Viele Hallenser kamen nachdenklich und betroffen vom Schiff.

Ergänzend zur Besichtigung des Schiffes bot das Wochenende aber auch ein vielfältiges Programm rund um das Thema Flucht, Migration und Integration geflüchteter Menschen. In interessanten Gesprächsrunden standen am Samstag und Sonntag der Integrationsprozess und die Aufgaben der Aufnahmegesellschaft, der Umgang mit rechtlichen Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene und persönliche Berichte von Menschen mit Fluchterfahrungen, die mit ihrer Zuversicht alle Beteiligten inspirierten, im Mittelpunkt.

Zusätzlich dazu führten bei Ausflugs- und Familienstimmung verschiedene Musik-, Theater-, Film- und Mitmachaktionen sowie Infostände und Ausstellungen anregend durch das Wochenende, ehe das Schiff wieder Fahrt zur nächsten Station nach Dresden aufnahm.