Zum 25.11. 2024 startete zum fünften Mal die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ in Magdeburg. Die Aktion lädt die Menschen in Magdeburg und Umgebung ein, sich aktiv gegen Gewalt an Frauen stark zu machen. In über 60 Bäckereien werden eigens dafür bedruckte Brötchentüten verteilt, die auf Hilfsangebote für betroffene Mädchen und Frauen aufmerksam machen und Solidarität signalisieren. Ein einfacher Einkauf wird so zu einer kraftvollen Botschaft – gegen Gewalt und für den Schutz von Frauen.

„Gewalt kommt nicht in die Tüte“ wächst. Die Aktion weitet sich seit einigen Jahren in vielen Landkreisen und kreisfreien Städten aus. Neben Magdeburg beteiligen sich auch Bäckereifilialen im Landkreis Börde, im Jerichower Land,  im Landkreis Stendal, im Salzlandkreis, im Altmarkkreis Salzwedel, in Dessau-Roßlau und in Halle. So erreichen die Brötchentüten, die mit wichtigen Informationen zu Hilfsangeboten bedruckt sind, noch mehr Menschen. Ziel ist es, den Zugang zu Beratungs- und Schutzeinrichtungen für Betroffene zu erleichtern und das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen.

Erschreckende Zahlen zeigen dringenden Handlungsbedarf
Die Realität der Gewalt gegen Frauen in Deutschland ist erschütternd. Im vergangenen Jahr wurden laut "Bundeslagebild Häusliche Gewalt" 360 Frauen Opfer eines Femizids. Aller drei Minuten erlebt eine Frau oder ein Mädchen häusliche Gewalt in Deutschland. Jeden Tag erleben mehr als 140 Frauen und Mädchen sexuelle Gewalt in Deutschland.

Und das lässt sich nur über das sogenannte Hellfeld sagen. Die Dunkelziffer scheint weitaus höher zu sein. Noch immer trauen sich viele Frauen und Mädchen nicht sich Hilfe zu suchen aus Angst und Scham. Deswegen ist es umso wichtiger niedrigschwellige Angebote zu nutzen, über die ein Zugang in das Hilfesystem ermöglicht werden kann. Ein gewaltfreies Leben ist möglich und darauf haben alle ein Anrecht.

Organisator*innen: Die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ wird vom Netzwerk Frauenschutz Magdeburg gemeinsam mit dem Soroptimist International Club Magdeburg nun schon seit vielen Jahren organisiert. Unterstützt wird die Aktion vom Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt und der Landeskoordinierungsstelle zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure zur Umsetzung der Istanbul-Konvention – LIKO beim Paritätischen Sachsen-Anhalt.

Foto: Anja Benecke und Mirjam Trenkler von der LIKO bei der Auftaktveranstaltung im Florapark Magdeburg in der Bäckereifiliale Pfeiffer. Es gab Redebeiträge u.a. von der Landesgleichstellungsbeauftragten Sarah Schulze und die CIWI-AG des Domgymnasiums hatte Informationen auf Hände geschrieben, um mit Fakten auf die Thematik hinzuweisen.

Sollten Sie selbst betroffen sein oder Hilfe für eine Bekannte suchen:

Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder erleben. Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung unterstützt es Betroffene. www.hilfetelefon.de

Alle Unterstützungsangebote für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte in Sachsen-Anhalt finden Sie unter: www.gewaltfreies-sachsen-anhalt.de