Gemeinsam zuversichtlich in die Zukunft!

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11.01.2021

Grußbotschaft des Vorsitzenden und der Landesgeschäftsführerin des PARITÄTISCHEN – Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.

Das zurückliegende Jahr hat uns gezeigt, wie kostbar das scheinbar Selbstverständliche ist. Dazu gehören auch eine verlässliche Gesundheitsversorgung und soziale Dienstleistungen wie z.B. die Kindertagesbetreuung oder die Versorgung der Pflegebedürftigen.  
Die Pandemie hat unser Leben in einem für uns nie vorstellbarem Ausmaß geprägt: unseren Arbeitsalltag, das gesellschaftliche und private Zusammenleben, unsere Art zu kommunizieren bzw. trotz notwendiger Einschränkungen in Verbindung zu bleiben und sich solidarisch und zugewandt zeigen. 

Besonders betroffen sind alle jene, die schon vor der Pandemie aus unterschiedlichsten Gründen unsere Hilfe und Unterstützung benötigen: Menschen, für die Sie, liebe Paritäterinnen und Paritäter, sich einsetzen, die Sie pflegen, versorgen, betreuen, begleiten, beraten. Mit Ihren Einrichtungen, Diensten und Angeboten sind Sie nicht nur direkt in die Eindämmung der Pandemie eingebunden, sondern auch massiv von der Krise betroffen. Alltäglich stehen wir angesichts der bundesweit geltenden pandemischen Regelungen vor großen Anstrengungen.

In den vergangenen Monaten hat sich in der Krise die Leistungsfähigkeit unserer verbandlichen Strukturen bewiesen: gemeinsam konnten wir die unglaubliche Informationsflut bewältigen und viele soziale Angebote den pandemischen Anforderungen anpassen. Von allen Mitarbeiter*innen unter unserem Dach waren in besonderem Maße Flexibilität, Einsatzbereitschaft, Belastbarkeit bis an Grenzen und manchmal auch Kreativität gefragt. Ihre zahlreichen positiven Rückmeldungen zur Arbeit des Landesverbandes haben uns sehr gefreut und zuversichtlich gestimmt, mit Ihnen gemeinsam nun auch die weitere Verlängerung des Lockdowns zu bewältigen.  

Die Krise hat sehr deutlich gemacht, welche Bruchstellen es in unserer Gesellschaft gibt:

  • bei der Vernachlässigung der Ärmsten, obdachlosen bzw. von Armut bedrohten Menschen, die dringend auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen sind,
  • bei der Kinderarmut und den schlechten Bildungschancen für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Lebensverhältnissen,
  • bei Menschen auf der Flucht, die in überfüllten Massenunterkünften oder in Lagern am Rande Europas auf ein menschenwürdiges Leben in Frieden und Freiheit hoffen,
  • bei den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung für Tätige in systemrelevanten Berufen in einem Gesundheits- und Pflegesystem, das an ökonomischer Effizienz und Gewinnen ausgerichtet ist, statt am Bedarf der Menschen;
  • bei der Digitalisierung in allen gesellschaftlichen Bereichen.       

Die Krise hat auch gezeigt, wie tragfähig und leistungsstark insbesondere die gemeinnützigen Strukturen sind, wenn es auch darum geht, die gesellschaftliche Solidarität oder die Hilfe im Alltag zu organisieren. Durch die Mitwirkung von Vertreterinnen und Vertretern unseres Verbandes in Krisenstäben auf regionaler und Landesebene konnten wichtige Hinweise und Empfehlungen aus dem Bereich der Praxis an die politischen Entscheidungsträger gegeben werden, die dazu beigetragen haben, deren Handeln zu verbessern. Damit haben wir einen erheblichen Beitrag geleistet, für die Wahrnehmung der Sozialwirtschaft als wichtiger und verlässlicher Grundpfeiler der Zivilgesellschaft.

Für das Jahr 2021 sind wir hoffnungsvoll, optimistisch und voller Zuversicht.

Wir danken allen Menschen unter unserem Dach für ihr umsichtiges und verantwortungsvolles Handeln, für ihre Loyalität und Solidarität! Sie alle sind wert:voll! Diesen ganz besonderen Dank haben wir auf unserer Homepage und in den sozialen Medien mit unserer Aktion „wert:voll“ veröffentlicht.     

Zu Beginn dieses „Superwahljahres“ entwickeln wir Zuversicht, dass wir gemeinsam für unsere Werte - Offenheit, Toleranz, Vielfalt, Solidarität, Gleichwertigkeit, Widerstand - einstehen und die Lehren aus der Pandemie auf die Agenda der politischen Akteurinnen und Akteure setzen. Der PARITÄTISCHE wird sich für die Sicherung demokratischer Strukturen und die klare Abgrenzung zu Rassismus und Menschenfeindlichkeit weiter einsetzen. Die Feinde der Demokratie stehen nicht nur vor und auch schon in unseren Parlamenten, sondern mischen sich auch in unsere zivilgesellschaftlichen Strukturen. Die Erstürmung des amerikanischen Kapitols durch einen rechtsextremen Mob, die wir dieser Tage erleben mussten, der Sturm auf den Reichstag und die Bedrängung von Abgeordneten des Deutschen Bundestages bereits im Bundestag machen deutlich, dass es mit Wachsamkeit gegen rechts allein nicht getan ist: wir müssen aktiven Widerstand leisten, unsere Demokratie ebenso schützen wie unseren Sozialstaat wieder stärken. Auch hier sind wir gemeinschaftliche gefordert!

Der Paritätische Gesamtverband hat aus den Berichten seiner Facharbeitskreise ein Papier erarbeitet 20 vorläufige Lehren aus Corona. Unsere Mitgliedsorganisationen des Paritätischen sind aufgerufen, uns ihre Erfahrungen aus der Pandemie mitzuteilen. All diese Lehren und Erkenntnisse werden wir in geeigneter Weise für die Landtagswahl am 6. Juni 2021 aufbereiten. Wir wollen die Menschen in unserem Land „bewegen“, sich an der Wahl zu beteiligen.

Verbandlicher Höhepunkt wird unsere Mitgliederversammlung am 16. September 2021 mit Neuwahl des Vorstandes sein. Im Vorstand wird es dann eine deutliche Zäsur geben, denn einige Vorstandsmitglieder werden nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen.

Mit der Neuaufstellung des Vorstandes und vor allem der Neuorganisation der Landesgeschäftsführung werden wir den Verband weiter stärken und in seiner öffentlichen Wahrnehmung wieder mehr erlebbar machen

Für die bevorstehenden Aufgaben wünschen wir uns Mut, Kraft und Zuversicht. Beginnen wir ein neues Kapitel in unserer nun 31jährigen Verbandsgeschichte!  

 

Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt              Antje Ludwig

Vorsitzender                                       Landesgeschäftsführerin