Inanspruchnahme der Selbsthilfekontaktstellen im Jahr 2016

01.09.2017

Die Selbsthilfekontaktstellen im Land Sachsen-Anhalt leisteten auch im Jahr 2016 einen wichtigen Beitrag für die Unterstützung von Selbsthilfegruppen und die Information von Interessierten.

Über 8.000 telefonische Kontakte erfassten die Mitarbeiter in den 14 Selbsthilfekontaktstellen. Mehr als 10.800 Mailanfragen wurden von den Beratern beantwortet. Mit ihren indikationsübergreifenden Beratungsangeboten stehen die Kontaktstellen professionell Tätigen in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft und Betroffenen persönlich zur Verfügung.

Selbsthilfekontaktstellen übernehmen ein breites Spektrum an Aktivitäten und Aufgaben. Sie vermitteln in entsprechende Selbsthilfegruppen, unterstützen bei der Gründung neuer Gruppen, betreuen die Arbeit der bestehenden Gruppen und vernetzen mit Fachleuten aus dem Gesundheits- und Sozialbereich. Darüber hinaus bieten sie auch Weiterbildungsangebote für die Selbsthilfegruppen an und veranstalten eigene Fachtage oder beteiligen sich an Patientenforen, Messen und Aktionen bei Partnern in der Region.

Besonders viele Nachfragen und Neugründungen von Selbsthilfegruppen gab es im letzten Jahr im weiten Feld der psychischen Erkrankungen. Hier ist eine deutliche Zunahme bei allen Selbsthilfekontaktstellen zu verzeichnen. Aber auch Trauernde und pflegende Angehörige suchen vermehrt den Austausch und das gegenseitige Verständnis für die individuelle Situation. Darüber hinaus werden Kooperationen zwischen Krankenhäusern und der Selbsthilfe zunehmend weiter ausgebaut. Selbsthilfefreundliche Gesundheitseinrichtungen stärken durch die Einbindung der Betroffenenkompetenz von Selbsthilfeaktiven unmittelbar ihre Patientenorientierung. Wünschenswert wäre dahingehend eine intensivere Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten, um die öffentliche Wahrnehmung weiter zu verbessern.

Mittlerweile gibt es auch altershomogene Gruppen, in denen ausschließlich jüngere Menschen zusammenkommen. Sie befinden sich in schwierigen Lebenssituationen und stärken sich gegenseitig durch gemeinsame Treffen und Aktivitäten. Dies bringt allen neuen Lebensmut und lässt Krisen besser durchstehen. Nähere Informationen zur jungen Selbsthilfe gibt es unter www.wirmuessenreden.de

Die Selbsthilfe ist eine besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements und eine kostenfreie Möglichkeit mit Gleichgesinnten in den Austausch zu treten.

Deutschlandweit engagieren sich in der Selbsthilfe etwa 3,5 Mio. Menschen in 70.000 bis 100.000 Selbsthilfegruppen. Das sind etwa 10 Prozent aller Engagierten. In Sachsen-Anhalt gibt es etwa 1.200 Selbsthilfegruppen, von A wie Alzheimer bis Z wie Zwangsstörung. Die meisten Selbsthilfegruppen weisen einen krankheitsspezifischen Bezug auf, diese unterstützt die Gesetzliche Krankenversicherung finanziell bei ihren Aktivitäten. Andere befassen sich mit sozialen Themen wie Scheidung, Trauer oder Schüchternheit. Eine Übersicht über alle Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfegruppen ist hier zu finden: www.selbsthilfekontaktstellen-lsa.de

Der Paritätische unterstützt seit Jahren die Aktivitäten der Selbsthilfe, ist selbst Träger von Selbsthilfekontaktstellen und Dachverband für Landesverbände der Selbsthilfe.

Für Rückfragen wenden Sie sich gern an:

Romy Kauß
Referentin für Gesundheit und Selbsthilfe
Tel.: 0391 – 62 93 511
Mail: rkauss(at)paritaet-lsa.de

Romy Kauß

Referentin Gesundheit und Selbsthilfe

Telefon   0391 | 62 93 511
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