Studie: Stationärer Pflegemarkt im Wandel - Gewinner und Verlierer 2020

27.09.2011

Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat letzte Woche die Studie "Stationärer Pflegemarkt im Wandel - Gewinner und Verlierer 2020" vorgestellt. Die Autoren Peter Lennartz und Hans Kersel führen in der Studie aus, dass Pflegeheime immer häufiger in die Insolvenzfalle geraten, in den nächsten 10 Jahren die Ausfall- und Insolvenzwahrscheinlichkeit noch aufgrund überalterter Immobilien, einer Zunahme des Wettbewerbs, des Vormarsches von alternativen Wohnformen, der Kreditproblematik, Lohnkostensteigerungen und des Wettbewerbes um Pflegefachkräfte zunehmen werde.

Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat letzte Woche die Studie "Stationärer Pflegemarkt im Wandel - Gewinner und Verlierer 2020" vorgestellt. Die Autoren Peter Lennartz und Hans Kersel führen in der Studie aus, dass Pflegeheime immer häufiger in die Insolvenzfalle geraten, in den nächsten 10 Jahren die Ausfall- und Insolvenzwahrscheinlichkeit noch aufgrund überalterter Immobilien, einer Zunahme des Wettbewerbs,  des Vormarsches von alternativen Wohnformen, der Kreditproblematik, Lohnkostensteigerungen und des Wettbewerbes um Pflegefachkräfte zunehmen werde.

Folgende Thesen hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit von stationären Pflegereinrichtungen werden von den Autoren beschrieben:

  • Stärker insolvenzgefährdet sind kleine, kapitalschwache und damit nicht kreditwürdige Betreiber mit überalterten Immobilien und ineffizienten Strukturen.
  • Die subjektive qualitative Leistungsfähigkeit des örtlichen Pflegeheimbetreibers ist wesentliches Kriterium zur Sicherung der bestehenden, wie auch der künftigen Finanzierung.
  • Die Gewinner der Zukunft werden private und freigemeinnützige Träger sein. Öffentliche Träger von Pflegeheimen befinden sich auf dem Rückzug. Die Mehrheit der Befragten erwartet, dass es in den kommenden Jahren zu einer Konsolidierungswelle kommen wird, die voraussichtlich von wenigen größeren und finanzstarken Pflegeheimbetreibern vorangetrieben werden wird. Wer auf „Status Quo“ setzt, läuft womöglich Gefahr, „unter die Räder“ zu kommen.
  • Auch wenn kleine, persönliche Einrichtungen bei Bewohnern beliebt sind, sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht 100 Plätze und mehr ideal.
  • Als wichtigstem Key-Performance-Indikator kommt der Auslastung besondere Bedeutung zu - allerdings waren die Quoten bei den Privaten seit 2001, bei den anderen Anbietergruppen ab 2005 eher rückläufig. Aufgrund des in den nächsten Jahren überproportional stark zunehmenden Bedarfs an Pflegeplätzen, einer zunehmenden Professionalisierung der Anbieter durch weitere Konsolidierung und durch zunehmenden Wettbewerb ist jedoch insgesamt wieder mit einer Steigerung der Auslastungsquoten bis 2020 zu rechnen.
  • Der Erfolg einer Pflegeeinrichtung wird in der Zukunft nicht zuletzt davon abhängen, wie gut sic sich auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner einstellen kann. Von medizinischer Spezialisierung über besondere Reha-Angebote bis hin zu Wohnverhältnissen, die auch im letzten Lebensabschnitt Privatsphäre und ein angenehmes Ambiente ermöglichen, reicht die Bandbreite der Angebote, die Pflegeheime im Wettbewerb besser aufstellen als ihre Konkurrenten.
  • Für Pflegeheime heißt es in den kommenden Jahren und Jahrzehnten, kreativ zu sein: Der Ausweitung der Dienstleistungen für andere Einrichtungen gehört die Zukunft.
  • In der Zukunft wird sich die regionale Verdichtung von Pflegeheimen im Unternehmensverbund beschleunigen. Die anstehende Konsolidierung auf dem deutschen Pflegeheimmarkt wird von relativ wenigen größeren Unternehmen ausgehen, die über die Finanzkraft und die Managementressourcen verfügen, die nötig sind, um aktiv die von den meisten Betreibern erwartete Konsolidierung voranzutreiben. Zukünftig wird es immer weniger Betreiber geben, die nur eine oder wenige Einrichtungen führen.

Die Studie steht als pdf-Datei zum Download zur Verfügung.

Marcel Kabel

stellv. Landesgeschäftsführer | Referent Altenhilfe und Pflege

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